Arbeiten von daheim
Kommt Plan, kommt Entspannung
Von zuhause aus zu arbeiten ist für viele von uns eine neue Erfahrung. Die Bedürfnisse sind da sehr indivuduell, es könnte durchaus hilfreich sein, Verschiedenes auszuprobieren, um zu entdecken, was gut für dich passt. Ein paar Ideen haben wir hier für dich gesammelt.
Räumliche Trennung zwischen Freizeit und Arbeit
Falls möglich, richte dir ein hübsches Plätzchen, das du in der Freizeit nicht nutzt. Am Anfang vielleicht noch nicht so erforderlich, aber wenn du Unterlagen zum Arbeiten brauchst, könnten die sich ziemlich ansammeln. Vielleicht kannst du auch für sie einen Ort finden, an dem sie nach getaner Arbeit "aus den Augen - aus dem Sinn" verschwinden dürfen.
Solltest du in einer Zone arbeiten, die üblicherweise von der ganzen Familie benutzt wird und/ oder in der du auch deine Freizeit verbringst (hmm...hallo Sofa/ hallo Küchentisch ;.-), könnte ein optisch sichtbarer Hinweis für deine Lieben hilfreich sein: Jetzt arbeite ich hier (ev. eine Pflanze vorschieben, den Sessel mit einer Krawatte schmücken, ...vielleicht findet ihr auch gemeinsam etwas).
Arbeitszeiten planen, kommunizieren und abstimmen
Für Kids, Partner*innen und auch für dich selbst kann es ungewöhnlich sein, dort zu arbeiten, wo du sonst deine Freizeit verbringst. Eventuell mehren sich die Versuche und Wünsche, mit dir in Kontakt zu kommen (jetzt, wo du mal da bist, wirkst du womöglich wie ein Teller mit Keksen auf deine Lieben ;-)). Das kann natürlich auch umgekehrt sein und du möchtest daher vielleicht mit deiner Familie überlegen, wie ihr das anlegen könntet, damit die Versuchung nicht allzu groß ist. Wenn du in einer Partnerschaft lebst, könntet ihr euch vielleicht aufteilen.
Wenn du allein lebst, besteht eventuell eher das Risiko, zu trödeln oder hinauszuschieben oder zu viel zu arbeiten, weil du ja auch noch am Abend/ in der Nacht etwas tun kannst. Es könnte durchaus spannend sein, mal einen anderen Arbeitsrhythmus auszuprobieren, der vielleicht eher zu dir passt. Manchen Menschen hilft es, wenn sie das aber ganz bewusst machen: An einem Tag arbeite ich z.B. wie gewohnt von 8:00 bis 17:00 (mit den entsprechenden Pausen), an einem anderen Tag versuche ich etwas anders.
Pausen einplanen
Die Freiheiten, die Home Office bietet, können enorm sein. Gerade aber, wenn wir einiges zu tun haben, laufen wir auch Gefahr, vor uns hin zu arbeiten. Es kommt womöglich selten jemand vorbei, um uns aus dem Tun rauszuholen, der Kühlschrank ist ganz nah da und wir futtern nebenher, arbeiten ohne Ende und vergessen ganz auf unsere Bedürfnisse.
Eine Pausenregelung kann dem vorbeugen. Denn am Effektivsten, das haben Studien gezeigt, sind Menschen, die regelmäßig kurze Pausen einlegen. Vielleicht findest du in diesem Zusammenhang auch die Pomodoro-Methode interessant für dich. Sie ist z.B. auf Wikipedia erklärt. Und was womöglich auch noch interessant wäre herauszufinden: Wie möchtest du deine Pause verbringen? Wo? Und mit wem?
Ernährung, Bewegung, soziale Kontakte
Weil wir gerade beim Futtern waren: Zuhause haben wir die Möglichkeit, uns nach unseren Bedürfnissen und Vorlieben ernähren zu können. Warum nicht nutzen? Dadurch halten wir uns nicht nur physisch gesund und leistungsfähig, sondern könnten auch Stimmungstiefs vorbeugen. So haben Studien gezeigt, dass der Verzehr von 5 Portionen Gemüse am Tag (oder 6 Portionen Obst), das Risiko für das Entwickeln einer Depression erheblich senkt.
Bewegung...ja... Die sonst üblichen Gänge zum Bahnhof, ins Nachbarbüro oder zum Drucker werden in Summe gern unterschätzt (wir hatten mal einen kleinen Selbstversuch mit dem Fitnesstracker: Thomas im Büro, ich im Homeoffice...es war niederschmetternd...). Das wäre dann also ... hüstel ... zusätzlich zum Bewegungsprogramm zu kompensieren. Aaaber: Die old Bones und das Herz-Kreislauf-System werden es in ein paar Jährchen danken.
Soziale Kontakte fallen beim Homeoffice in der Regel bescheidener aus (Ausnahme: Führungskräfte). Umso wichtiger, sich inoffiziell mal kurzzuschließen. Die kleine Kaffeepause mit den Kolleg*innen könnte ja auch über Zoom gemeinsam stattfinden.
Klarer Anfang, klares Ende und Achtsamkeit rundherum
Nicht nur bei den Kids bewährt es sich, wenn sie einem Bestimmten Rhythmus weiter treu bleiben. Morgenrituale und feste Aufstehzeiten können je nach Bedürfnis ebenso Sinn machen wie das Arbeiten in gewohntem Styling und Outfit. Sie signalisieren uns selbst und ggf. unseren Lieben: Jetzt ist konzentriertes Arbeiten angesagt, danach werfe ich mich in die Freizeitklamotte und streife damit das Business wieder ab. Damit könntest auch das Ende des Arbeitstages festgelegt und "gefeiert" werden, oder du findest ein anderes, für dich passendes Ritual, um den freieren Teil des Tages einzuleiten.
So oder so: Ob du der strukturierte Typ bist oder das Wild Thing: Achtsamkeitspraxis ist neben Bewegung, Ernährung, Entspannung und sozialen Kontakten ein weiteres der Top 5 fürs Wohlbefinden. Zuhause geht es möglicherweise leichter, die Dinge ganz bewusst anzugehen. Das schult nicht nur unseren Geist und unsere Wahrnehmung, sondern ganz nebenbei auch Gelassenheit und Mitgefühl für uns selbst und andere. Nicht unbedingt die schlechtesten Eigenschaften in der Quarantäne... ;.-)
Petra Ouschan
🧡
Mehr?
Einen Folder mit Tipps zum allgemeinen Wohlbefinden gibt es auch vom Fachverband für Personenberatung:
Ein Gespräch kann gut tun...
Die derzeitige Situation ist für uns alle eine Herausforderung.
Oft tut es gut, miteinander zu reden, um sich zu entlasten und zu stärken und eventuell neue Perspektiven zu entdecken. Das kann das Gespräch mit einer vertrauten Person sein. Oder vielleicht möchtest du auch individuelle Beratung von einer Fachperson. Wir sind über Mail, SMS und Chatrobot jederzeit für dich erreichbar. Hinterlasse uns einfach eine Nachricht, wir melden uns so bald wie möglich bei dir.
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