Reframe: umdeuten, ums Eck denken, Gedanken in einen neuen Kontext setzen... Training für den Geist, Lieblingsspielzeug und Musthave in der Beratungs- und Supervisionspraxis.
Meine erste Begegnung mit jemandem, der diese Kunst so fein beherrschte, war vor vielen Jahren, als frisch gebackene Psychologin und lange bevor ich selbst beratend und supervidierend tätig
war.
Es war im Rahmen einer Gruppensupervision und ich hatte meine Schreibuntensilien im Raum liegen lassen, die mir dann in der Pause abgingen, weil ich noch etwas notieren wollte. Also eilte ich
zurück.
Der Supervisor war noch im Raum, während ich etwas peinlich berührt einen meiner Stifte von einem Stuhl aus der einen Ecke des Raumes, einen weiteren ein paar Stühle daneben und den Block aus der
anderen Ecke zusammensammelte. Ich kommentierte mein Treiben dann in etwa so: "Entschuldigung, ich bin heute wohl ein wenig zerstreut...hab mich recht ausgebreitet." Der Supervisor antwortete in
einer Art, die mir echt ans Herz ging: "Ich mag das, wenn Leute Spuren hinterlassen."
Ja, ich mag das auch...
Und es tut gut jemandem zu begegnen, der dabei hilft, eine andere Perspektive einzunehmen. Einfach so, weil er oder sie es kann, oder weil es Spaß macht. 😊
🧡
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