Du bist genug

I am enough - ich bin genug
I am enough - ich bin genug

Du bist genug

Genau, so wie du bist. Musst nix tun und nix denken. Nur sein.

Genügen - so wie man ist. Das wäre doch was, oder? Dann könnten wir einfach nur sein. Aber wann erlauben wir uns denn das überhaupt? Wann erleben wir uns im Alltag wirklich bewusst, sind ganz bei uns und nehmen uns einfach so, wie wir sind? Ohne uns selbst zu bewerten, ohne zu urteilen, einfach nur  so, wie wir in diesem Moment sind? Und das auch noch ohne Smartphone, Fernseher, PC oder Buch.

 

Als Babys und Kleinkinder können wir das ganz hervorragend, auch Schulkinder können es manchmal noch, wenn wir sie lassen, und dann wieder die Älteren. Und was ist mit den 60-80 Jahren dazwischen?

 

Die meisten von uns tun ständig etwas, ohne dabei wirklich bewusst zu SEIN. In der Schule, in der Arbeit, in der Pension, sogar in der Freizeit und manchmal auch im Urlaub. Unsere Zeit ist gefüllt mit Vorhaben und Verpflichtungen. Im Moment zu sein, mit sich selbst und ganz bewusst, ist bei so viel Geschäftigkeit gar nicht so einfach. Eigentlich ist es sogar zu einer ziemliche Herausforderung geworden. Da sind all diese Erwartungen, und dann werden wir auch noch in jeder Sekunde überflutet von einer Lawinen an äußeren und inneren Eindrücken, an Bildern, Gedanken, Geräuschen, Gerüchen, Geschmäckern, Gefühlen, Situationen. Es ist erstaunlich, dass wir es überhaupt schaffen, ohne gröbere Ausfälle durch unseren Tag zu kommen.


🎧 Hier kannst du den Text als Podcast hören:


Ausfall: Wenn sich die Situation zuspitzt

Wobei kritische Geister vielleicht einwenden mögen, dass es diese Ausfälle ja gibt. Im Kleinen äußern sie sich vielleicht in einem angeknacksten Selbstwert, in kleineren Vergesslichkeiten, in Krafteinbrüchen, heftigen Stressreaktionen oder in Gefühlen von Traurigkeit, Angst oder Wut.

 

Mit den dramatischen Auswirkungen sehen wir uns konfrontiert, wenn wir uns - ganz im Leistungsdenken -  die Zahlen jener ansehen, deren Psyche dieses Treiben (zurecht) bestreikt. 2017 waren es laut Statistik Austria immerhin 32 von 1000 Erwerbstätigen in Österreich, die als Hauptdiagnose (!) aufgrund psychischer oder Verhaltensgeschichten krank geschrieben wurden (zum Vergleich: 1990 waren es noch 11,4 von 1000). Die Anti-Burnout-Care schreibt von 1,5 Millionen Österreicher, die als burnoutgefährdet gelten; doppelt so viele leiden an Schlafstörungen. 2020, so schätzt die WHO, werden wiederkehrende Depressionen weltweit nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum zweithäufigsten Krankheitsbild gehören.

Wenn sich die persönliche Lage mal so zugspitzt hat, dann hat es im Vorfeld meist schon einige Signale gegeben. Ohne ausreichenden Kontakt zu uns selbst ist es kaum machbar, Stressreaktionen als solche zu erkennen- Das hochtourige Tun oder der Gedankenstrudel sind so zur Normalität geworden.

 

Natürlich kann es auch anders sein. Denn: solange wir noch atmen, können wir zum Glück an jedem Punkt eine andere Wahl treffen. Wir können uns dafür entscheiden, bewusst durchs Leben zu gehen, achtsam mit uns selbst und unserem Umfeld umzugehen und dem SEIN bei allem Tun doch den Vorzug zu geben.

BEWUSST-SEIN

Wer wieder mehr Bewusst-SEIN in sein/ ihr Leben bringen möchte und bereit ist, dafür etwas zu tun, hat eine sehr günstige Ausgangslage. Ist dieser Entschluss nämlich einmal gefasst, dann ist der schwierigste Teil schon geschafft. Es beginnt mit diesem einen Gedanken.

 

Außerdem braucht es Übung, um den alten Gewohnheiten die Stirn zu bieten. Das kann in den ersten Tagen und Wochen ein wenig holprig sein. Sobald sich aber Routine eingeschliffen hat und wir erfahren, wie sich für uns erste Veränderungen ergeben, wird es praktisch zum Selbstläufer. Ein paar Sekunden, mehrmals täglich, sind schon ein guter Anfang.

Werkzeuge und Übungen, um dorthin zu kommen, wo wir einfach "nur" bewusst sein können, gibt es sehr viele.  Seit tausenden Jahren praktizieren Menschen systematisch den Kontakt mit sich selbst. Es gibt formale Techniken, wie z.B. verschiedene Meditationsformen oder auch informale, z.B. Achtsamkeitsübungen im Alltag, bei denen es um die Pflege der Fähigkeit geht, in möglichst vielen Augenblicken des Tages präsent zu sein. Dadurch gelingt es uns, bewusster, wacher und klarer durchs Leben zu gehen. Wir erlauben uns, zu sein. Wir können besser mit Stress umgehen, sind mitfühlender mit anderen Menschen und uns selbst, können besser schlafen und fördern unsere Kreativität. Dadurch pflegen wir nicht nur uns selbst, sondern tun praktisch im Vorbeigehen auch noch was Gutes für andere und alles, was uns umgibt. Ruhe, Gelassenheit und Freude in den Alltag zu bringen, einfach "nur" indem wir bewusst SIND, das wäre doch was, oder?

Ausprobieren? Gerne doch!

  • Meditieren kann jeder*r. Warum es unter Umständen eine Herausforderung sein kann und warum sich weitere Versuche lohnen könnten, erfährst du in diesem Beitrag.
  • Wenn du dich gern auf eine Reise begeben möchtest, um achtsam neu Durchzustartent, dann ist vielleicht unser 5-wöchiger Online-Workshop etwas für dich:

 

 

Petra Ouschan ist psychologische Beraterin und Supervisorin bei Zent und begleitet ihre Klient*innen besonders gern über Mail.


Und wenn es noch individueller sein darf:


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